Kapitel 23
(Oktober 2003):
Goldener Oktober in Dänemark
Der
einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, warum du die Hand in die Tasche
steckst, ist,
dass Du einen Cookie herausholen willst.
Und
der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, warum Du Cookies in der Tasche
hast, ist,
dass Du damit Gráinne füttern willst.
(Entschuldigung, A. A. Milne und Pu, der Bär!)
Oktober bedeutet Dänemark und Dänemark bedeutet STRAND. Natürlich wusste ich das, im gleichen Moment, als das Auto in die Nähe der Küste kam. Ich begann auf dem Rücksitz zu singen und wild zu tanzen
Wenn wir erst einmal da sind, sagt mir mein GPS (Globales Positionssystem), wo unser Ferienhaus steht, bei welcher Düne wir den Strand betreten und wieder verlassen und natürlich bei welchem Haus es etwas zu fressen gibt. Halt, nein, das letztere erzählt mir meine Nase.
Hier an der dänischen Küste darf ich ganz ohne Leine laufen, schon wenn wir das Haus verlassen und fünf Minuten durch die Dünen bis zum Strand laufen, und am Strand sowieso.
Es gibt allerdings eine Stelle, wo ich mich unauffällig benehmen muss: am Ende des Weges gibt es ein Haus, wo beim Kochen immer die Tür offen steht. Die beste Taktik: den Weg entlang trotten, la-la-la-la-la, in eine andere Richtung gucken, dann ein plötzlicher Richtungswechsel und - zack zack - ab auf die Terrasse und in die Küche.
Allerdings sorgt auch unsere eigene Küche für leckere Sachen. Meine neue Leidenschaft ist Fisch. Daddy macht zweimal am Tag Fisch, immer wieder eine andere Sorte. Mami pflückt für mich am Ende ihrer Mahlzeit die Reste von den Gräten.
Wir verbringen täglich zwei bis vier Stunden am Strand. Meine Menschen spazieren gemütlich und ich versuche immer wieder Sie ein bisschen anzutreiben, damit sie besser in Form kommen.
Ab und zu renne ich in die Wellen, aber bis jetzt habe ich noch keine Fische gefangen. Ich brauche meine gelbe Schwimmweste nicht zu tragen, weil das Wasser so ruhig ist, dass keine Gefahr besteht, dass es mich verschluckt.
Meistens renne ich ein bisschen voraus, schau mir prüfend die anderen Hunde an und schnuppere, ob andere Leute ein Picknick mitgebracht haben. Es gibt immer wieder wenigstens die Chance, einem kleinen Kind den Keks zu klauen.
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Die meisten anderen Hunde wissen leider nicht so genau, wie man schön spielen kann, aber ich habe zwei nette Henrys kennen gelernt, die auf meinen Wheatenwirbel und den Schinkenstoß mit einer lustigen Hatz reagiert haben.
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Abends gehen wir noch einmal zum Strand und sagen der Sonne Lebewohl bis zum nächsten Morgen. Sogar wir Hunde schauen dann voll Andacht auf die letzten goldenen Sonnenstrahlen auf dem stillen Wasser der Nordsee. Anschließend kämmt mir Mami zuhause das Fell aus, während Papi Fisch zubereitet. Ja, liebe Mitglieder vom 1. Mein-Fell-gehört-mir-Club, ob Ihr es glaubt oder nicht, das ist die ganze Sache wert. Schleppt Eure Leute ab nach Dänemark und ihr seht selbst, warum.