Kapitel 1 
(Dezember 2014):

Angekommen!


 

Es ist schon einige Zeit her, da hat Mami meiner Vorgängerin, Gráinne, scherzhaft erzählt, sie würden für die Prinzessin eine Erbse besorgen, die sicherlich ihren Schönheitsschlaf stören würde („Die Prinzessin auf der Erbse“). Deshalb ist mein Spitzname nun „Die Erbse“. Mein Züchtername aber ist Lorena Róisín vom Don.

Und gerufen werde ich

Róisín(„Ro-schien“),

 

Von dem Tage an, als sie meine Ex-Mami in Wissen am Telefon gesprochen hatten und ich gerade 3 Tage alt war, schauten meine neue Mami und Daddy täglich im Internet nach Fotos von mir. Du kannst sie noch immer unter www.vomDon.de, L-Wurf, finden. Ich bin die mit dem roten Halsband.

 

 

  

Sie beobachteten, wie ich rasend schnell gewachsen bin. Als ich schließlich 5 Wochen alt war, fuhren sie 4 Stunden lang nach Wissen, um mich und meine Geschwister sowie meine Doggieeltern, Großmutter, Urgroßmutter und unsere Schwarzrussenterriertante zu sehen. Alle machten einen tollen Eindruck auf sie, zuerst die erwachsenen Hunde und dann wir Welpen. Mein Doggiedaddy Jey-Jey vom Don hat aber allen die Show gestohlen.

Als sie abends wieder zuhause waren, wurden sie erstmal traurig, denn Prinzessin Gráinne, fast 15 Jahre alt, lag im Sterben und ging noch am gleichen Abend über die Regenbogenbrücke. Schade, so haben die Prinzessin und die Erbse sich doch nicht mehr kennen gelernt.
(Siehe www.grainnedoggie.de, letztes Kapitel).

Schließlich kam der Tag meines Abschieds in Wissen. Ich war inzwischen 8 ½ Wochen alt.

Mami und Daddy fuhren wieder 4 Stunden und verbrachten 2 Stunden bei meinen Züchtern damit, Papiere zu studieren und zu unterschreiben und Anweisungen für meine pflegliche Behandlung zu hören.

Aber dann: Trommelwirbel!!!!

Sie setzten sich in ihr Auto, Mami auf dem Rücksitz neben einer Reisebox für mich, und dann übergab mich meine Ex-Mami an diese (noch) Fremden. Halloo? – Hab ich da ein paar Tränen bei Ex-Mami gesehen? Ich selbst hab eine Viertelstunde auf dem Schoß bei meiner neuen Mami ein bisschen geklagt und gewinselt, weil alles so schrecklich ungewohnt war, aber dann hab ich mich in diese Reisekiste verzogen, wo exMami ein Schnüffeltuch aus der Welpenkiste hineingelegt hatte, das mich noch ein bisschen an mein bisheriges Zuhause erinnern sollte. Sie hat an alles gedacht! Danke. In der Box hab ich dann neben Neu-Mamis Arm 3 ½ Stunden durchgeschlafen.

Dann hat sie mich aufgeweckt und in ein Haus getragen. Hmmmmmm. --- O.k. ----.
Darauf hat sie mich in ihrem eingezäunten Garten auf den Rasen gesetzt – und ich sagte schnell: “Dieser Spielplatz ist cool! – Hier bleibe ich!“ und hab mich schnell noch ein bisschen auf dem Rasen ausgetobt.

 

 

Ich habe erstmal etwas gegessen, danach haben wir gespielt, dann kam Tante Uschi zum Spielen. Anschließend war es eigentlich Zeit fürs Bett, das heißt für meine Schlafkiste. Ich war aber schon unter Mamis Schreibtisch eingeschlafen. Da hat sie sich dann aus Decken selbst ein Bett neben mir gemacht.

In den nächsten beiden Nächten habe ich in meiner Kiste geschlafen mit Mami neben mir (aber vor der Kiste). In der dritten Nacht dann konnte ich schon allein und sie in ihrem eigenen Bett schlafen. Seither lasse ich sie meistens 8 Stunden in Ruhe und wecke sie dann mit einem leisen Winseln, das – wie ein Wecker – lauter wird, wenn sie es ignoriert.

Zwei Tage nach meiner Ankunft sind wir schon zur Welpenschule gegangen (Typisch – die konnten’s nicht abwarten, waren ja mal Lehrer). Trainerin Annika sagte, dass ich meine Sache gut mache dafür, dass ich erst zwei Tage bei Mami war. Ich lernte an der Leine zu gehen (Naja – so in etwa ;-)). Wir bekamen sogar Hausaufgaben: Leinegehen trainieren, Märkte besuchen, links und rechts um Eimer herum gehen, auf den Spaziergängen durch die Felder ohne Leine gehen und kommen, wenn Mami mich ruft. Dann gibt’s Leckerli! Das Knistern der Packung kenne ich schon.

Ich hab die ersten Hausregeln schon begriffen: Treppen laufen ist wegen meiner noch weichen Knochen  verboten. Ich nehme dann den Mami- oder Daddylift. Und kleine und große Geschäfte werden draußen im Garten gemacht. Das ist einfach: warum sollte ich ihnen nicht immer wieder einen Grund geben, mich nach draußen in meinen geliebten Garten zu lassen? Sie sagen, dass ich schon so gut wie stubenrein bin und das nach nur 2 Wochen. Meine Vorgänger hier im Haus haben Monate gebraucht.

Wir sind schon in einem Restaurant gewesen, auf dem Bauernmarkt, sind Fahrrädern, Leuten, Kinderwagen und elektrischen Rollstühlen begegnet, waren auf dem Weihnachtsmarkt in Bremen (Bei dem Gedränge war ich aber auf Mamis Arm) und haben mehrere Besuche bei der Verwandtschaft und bei Freunden absolviert. Ich mag andere Hunde gern, aber auch Leute und vor allem Kinder, zum Beispiel Colja und Fenja und Lisa und Mona, aber auch Alexandra und Yasmin.

Ich war mit dabei, als sie unseren Weihnachtsbaum von der Plantage des örtlichen Försters geholt haben (Interessante Anblicke, Geräusche und Gerüche, zum Beispiel Bratwurst und Glühwein). Eine Familie war dort so von mir beeindruckt, dass sie nun auch gerne einen Wheaten haben möchten.

Der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer hat mich nicht weiter interessiert und die Kugeln auch nicht: Ich bin, glaube ich, ein gutes Mädchen und die schwarzen Hörner in meinem Gesichtsfell waren nur Tarnung.

 

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