Ich hatte meine tugendhafte Geduld ja schon zuvor bewiesen, nicht nur in Frankreich (Kapitel 15) sondern auch, als ich bei der
Begleithundprüfung 10 Minuten lang in 30 Metern Entfernung auf Mami warten musste, wobei sie mir auch
noch den Rücken zuzuwenden hatte (Kapitel 14).
Im November kämmte und bürstete mich Mami und kürzte mein
Fell, was immer verdächtig ist! Aha: wir fuhren wieder zu der Ausstellung „Mein
Tier“ in Oldenburg, wo ich schon mal war und am Stand des Klub für Terrier meine
Rasse vertreten durfte. Dort saß und stand ich nun zwei Tage lang je 8 Stunden
pro Tag auf meinem Trimmtisch (damit ich auch gut sichtbar war), außer wenn wir
im Vorführring oder kurz mal draußen zum „Lösen“ waren.
Viele, viele Leute kamen bei uns vorbei. Ein paar mal sagte
jemand, sie hätten gerade gedacht, „Dort sitzt ja ein Stoffhund“. Mami
ermunterte sie immer, mich zu streicheln und ich gab ihnen auch brav Pfötchen.
Kinder bekamen ein kleines Leckerli, aber nicht für sich selbst, sondern um es
mir zu geben, weil ich vertrauenswürdig sanft war.
Eine Mutter und ihre Tochter waren so hin- und hergerissen,
dass sie vier Mal vorbei kamen, davon zwei Mal als wir zusammen mit den anderen
Terrierrassen im Vorführring waren. Tochter
Greta sollte im nächsten Frühjahr ihren ersten Hund bekommen, aber meine Züchter hatten
ja nun gerade jetzt schon einen Wurf.
Bei dieser Ausstellung konnte mich Mami sogar allein auf dem
Tisch lassen und andere Terrierbesitzer bitten, auf mich aufzupassen, während
sie mal kurz zum Getränkestand oder so ging.
Ich bin halt ganz allgemein die Geduld selbst. Ich glaube
ich bin auch ganz hübsch, weil zwei Züchter Mami gebeten haben, mich bei Ausstellungen
auch in der Erwachsenengruppe zu zeigen. Sie ist aber nicht darüber begeistert wieder
ganze Tage bei solchen Veranstaltungen herumzusitzen, um dann drei bis vier
Minuten in der Prüfung zu sein. Aber gehört hat sie es doch ganz gern, dass man mir den ersten Platz zutraut.
Mami und Daddy können
mich ohne Schwierigkeiten mit in Restaurants nehmen, wo ich still unter
dem Tisch liege. Im Auto hörst du keinen Piep von mir, auch kein „Wuff“.
Heute gingen wir zusammen zur Plantage von Förster Hansi, um
unseren Weihnachtsbaum auszusuchen. Dort war ich dann ganz entspannt, auch in
dem kleinen Zelt, wo es Bratwurst und Glühwein für die Leute gab. Auf dem
Rückweg durch die Felder ließ mich Mami dann von der Leine und ich schoss nur
so durch die Felder und machte mich dabei so herrlich und gründlich dreckig,
dass ich zu Hause freiwillig und ohne Aufforderung in die Dusche hüpfte.
Gerade war ich wieder sauber geworden, als Greta mit ihrer
Mutter und mit Lilly auftauchte, mit dem kleinen Welpen, den sie gerade von den
Züchtern abgeholt hatten. Lilly ist so schnuckelig, dass ich ihr ohne Knurren
und Meutern einige Sachen abgab, die ich nicht mehr brauche. Bin ja nun schon
mehr als zwei Jahre alt.
Ich war wohl ganz lieb zu der kleinen Lilly und
ich glaube, sie mag mich auch. Hoffentlich kommt sie zukünftig öfter vorbei.
Von mir aus kann sie auch mal über Nacht kommen, wenn sie ein Hotel braucht.
Greta und Lilly
|
Greta und Lilly
|
Greta und Lilly
|
Greta und Lilly
|
Lilly
|
|