Kapitel 16 
(November und Dezember 2016):

Bin die Geduld selbst



Ich hatte meine tugendhafte Geduld ja schon zuvor bewiesen, nicht nur in Frankreich (Kapitel 15) sondern auch, als ich bei der Begleithundprüfung 10 Minuten lang in 30 Metern Entfernung
 auf Mami warten musste, wobei sie mir auch noch den Rücken zuzuwenden hatte (Kapitel 14).

Im November kämmte und bürstete mich Mami und kürzte mein Fell, was immer verdächtig ist! Aha: wir fuhren wieder zu der Ausstellung „Mein Tier“ in Oldenburg, wo ich schon mal war und am Stand des Klub für Terrier meine Rasse vertreten durfte. Dort saß und stand ich nun zwei Tage lang je 8 Stunden pro Tag auf meinem Trimmtisch (damit ich auch gut sichtbar war), außer wenn wir im Vorführring oder kurz mal draußen zum „Lösen“ waren.

Viele, viele Leute kamen bei uns vorbei. Ein paar mal sagte jemand, sie hätten gerade gedacht, „Dort sitzt ja ein Stoffhund“. Mami ermunterte sie immer, mich zu streicheln und ich gab ihnen auch brav Pfötchen. Kinder bekamen ein kleines Leckerli, aber nicht für sich selbst, sondern um es mir zu geben, weil ich vertrauenswürdig sanft war.

Eine Mutter und ihre Tochter waren so hin- und hergerissen, dass sie vier Mal vorbei kamen, davon zwei Mal als wir zusammen mit den anderen Terrierrassen im Vorführring  waren. Tochter Greta sollte im nächsten Frühjahr ihren ersten Hund bekommen, aber meine Züchter hatten ja nun gerade jetzt schon einen Wurf.

 

Bei dieser Ausstellung konnte mich Mami sogar allein auf dem Tisch lassen und andere Terrierbesitzer bitten, auf mich aufzupassen, während sie mal kurz zum Getränkestand oder so ging.

Ich bin halt ganz allgemein die Geduld selbst. Ich glaube ich bin auch ganz hübsch, weil zwei Züchter Mami gebeten haben, mich bei Ausstellungen auch in der Erwachsenengruppe zu zeigen. Sie ist aber nicht darüber begeistert wieder ganze Tage bei solchen Veranstaltungen herumzusitzen, um dann drei bis vier Minuten in der Prüfung zu sein. Aber gehört hat sie es doch ganz gern, dass man mir den ersten Platz zutraut.

Mami und Daddy können  mich ohne Schwierigkeiten mit in Restaurants nehmen, wo ich still unter dem Tisch liege. Im Auto hörst du keinen Piep von mir, auch kein „Wuff“.

Heute gingen wir zusammen zur Plantage von Förster Hansi, um unseren Weihnachtsbaum auszusuchen. Dort war ich dann ganz entspannt, auch in dem kleinen Zelt, wo es Bratwurst und Glühwein für die Leute gab. Auf dem Rückweg durch die Felder ließ mich Mami dann von der Leine und ich schoss nur so durch die Felder und machte mich dabei so herrlich und gründlich dreckig, dass ich zu Hause freiwillig und ohne Aufforderung in die Dusche hüpfte.

Gerade war ich wieder sauber geworden, als Greta mit ihrer Mutter und mit Lilly auftauchte, mit dem kleinen Welpen, den sie gerade von den Züchtern abgeholt hatten. Lilly ist so schnuckelig, dass ich ihr ohne Knurren und Meutern einige Sachen abgab, die ich nicht mehr brauche. Bin ja nun schon mehr als zwei Jahre alt.

Ich war wohl ganz lieb zu der kleinen Lilly und ich glaube, sie mag mich auch. Hoffentlich kommt sie zukünftig öfter vorbei. Von mir aus kann sie auch mal über Nacht kommen, wenn sie ein Hotel braucht.


Greta und Lilly


Greta und Lilly


Greta und Lilly


Greta und Lilly


Lilly

Fotos auf dieser Seite: Angi und Wolfram Richter (oben und Mitte) und Familie Voss (unten)

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