Koffer flogen vom Dachboden herunter. Mami und Papi
fingen an, Stapel von Dingen zu packen. Endlich kamen auch meine Bürste und mein Kamm in mein
Dufflebag. Würde ich mitkommen oder in den Zwinger gehen? Ich war mir nicht
sicher, bis Papi die magischen Worte sagte: "Kommst du mit?" Bin ich
jemals - zap! Und ab ins Auto.
Die ersten beiden Tage bestanden aus Autofahren, ich
in meiner Kiste auf den umgeklappten Rücksitzen, um Platz für Gepäck zu
schaffen. Wir hatten unterwegs ein paar P-Stopps und ich machte das immer prompt auf
Befehl.
Am zweiten Abend waren wir in Amboise an der Loire in
Frankreich, wo wir eine Woche lang in einer echten Höhle schliefen, Mami
allerdings in einem richtigen Bett. Es war feucht und schön kühl, aber sie
brachten meine Decke aus dem Auto, damit ich nicht auf dem nackten Fußboden
schlafen musste. Mami und ich schliefen wie Steine in unserer felsigen Höhle.
Unser Haus wurde gegen diese Höhle gebaut und
letztere wurde vom Wohn-Esszimmer über einen kleinen eingemauerten Innenhof
zugänglich gemacht, wo die Humans unter freiem Himmel ihre Mahlzeiten vernaschten.
Tante Uschi und Onkel Gregor waren mit ihrem Wohnmobil gekommen und wohnten auf
einem Campingplatz auf der Loireinsel unterhalb der Stadt, für ihre E-Bikes nur
10 Minuten von uns entfernt.
Wir verbrachten die Tage mit Besuchen von Loireschlössern
und kochten abends zusammen. Ich war immer dabei, bis auf einen Museumsbesuch 100 Meter
die Straße hinauf von unserem Haus, wo ich zum ersten Mal auf meinen Reisen allein
blieb. Ansonsten hielten sie abwechselnd meine Leine in der Hand, während das
andere Paar zum Besichtigen in eine Burg ging. Ich bin froh, dass ich eine
Patin habe!
Eines Tages brachten mich Papi und Mami an die Loire in der Stadt und ließen mich am Ufer von der Leine, bei einer Sandbank mit kristallklaren
Wasser dahinter, wo es keine Strömung gab. Das war eine fabelhafte Abkühlung
bei der Hitze! Ich galoppierte wild im Wasser herum, das nie über meinen Bauch ging, die
rote Linie, die ich nicht freiwillig überquere.
Das nächste Mal brachten sie meinen Frisbee, den ich aber
prompt killte. Mami kaufte mir daraufhin einen französischen. Hab ich auch gekillt.
Ich hole es immer und bringe es meistens zurück, aber wenn es auf dem Sand
landet, muss ich darauf springen, um es ins Maul zu bekommen. Knack - fertig!
Jemand muss einen Frisbee erfinden, der immer auf dem Kopf landet, damit ich
die Felge packen kann. Am letzten Tag bekam ich meinen Fuß in dem Riss
gefangen, den ich in den Frisbee gemacht hatte und es tat weh! Jetzt mag ich
dieses Spielzeug nicht mehr, obwohl Daddy es repariert hat.
Nach einer Woche an der Loire zogen wir weiter in die
Bretagne. Dort hatten wir ein Steinhaus mit einem Hof. Es war komplett mit
einer modernen Küche mit Waschmaschine und Trockner, was bedeutet, dass meine
Handtücher nach dem Duschen am nächsten Tag wieder frisch und trocken waren.
An einem dieser Tage fuhr uns Daddy entlang der Nordküste einer Halbinsel. Die ersten beiden Strände waren leider für Hunde verboten. Aber der dritte
war frei von allen Einschränkungen und ab ging’s zum Strand. Es war das
Paradies: Sand, flaches kristallklares Wasser zum Toben (Ich ging sogar fünf Zentimeter über meinem Bauch hinein!), kleine Wellen und einige Felsen zum Klettern!
Meine Agilitytrainerin Annika hätte mich sehen sollen!
Wir gingen über die Märkte und ich zeigte mein bestes
Gehorsamsverhalten, cool wie eine Gurke. Wir wurden immer mal wieder von Leuten
angehalten, die mich bewundern oder nach der Rasse fragen wollten. In den
Restaurants brachten die Kellnerinnen sofort Wasser für mich.
Direkt neben einem großen Fischmarkt fanden sie noch
ein tolles Meeresufer für mich. Ich liebte die rauen Felsen und Papi hielt
seinen Atem an, während ich wie eine Bergziege auf ihnen herumlief und Weitsprung
von einem zum anderen machte. Ich fand auch eine L-förmige schmale Steinmauer,
die aus dem Wasser ragte und lief auf ihr entlang, um einigen Menschen hallo zu
sagen. Annika hätte mich sehen sollen!
Viel zu schnell waren unsere drei Wochen vorbei und
wir fuhren wieder zwei Tage lang nach Hause. Wie immer war ich ein Engel in
meiner Autokiste.
Zu Hause war es an der Zeit, sich auf weitere Rallye-
und Agilityprüfungen vorzubereiten und das Jubiläum von Mami und Papi in einem
Restaurant zu feiern. Im Sommer bin ich schon sehr beschäftigt!
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